Amuse bouche: Tomaten-Vanille-Cassata mit Kalbscarpaccio
Vorspeise: Jakobsmuscheln auf Wintergemüse mit Vanille-Zitronen-Sauce
Hauptgang: Vanillegeschmorte Lammhaxe mit Pastinaken-Apfel-Püree
Dessert: Tartelette Tatin dekonstruiert mit Vanille-Karamell-Eis
Uwe von highfoodality möchte dieses Jahr gern von anderen Bloggern wissen, was sie denn zu Weihnachten im Rahmen eines Menüs servieren würden. Dabei sollen wir auf unseren Fundus bereits verbloggter Rezepte zurückgreifen. Da ich noch eher Kind als Familienoberhaupt bin, verbringe ich mein Weihnachten in wundervoll besinnlicher Stimmung im elterlichen Haus. Dabei wird natürlich gegessen (und getrunken...), allerdings gibt es dabei meist ein liebevoll zubereitetes Fischgericht und wir alle fühlen uns sehr wohl mit dieser Variante. Wenn ich nun in ein paar Jahren selbst den weihnachtlichen Kochlöffel schwingen würde, dann gäbe es möglicherweise ein Menü der hier vorgestellten Art.
Für mich ist bei einem Weihnachtsmenü vor allem wichtig, dass viel vorbereitet werden kann und man mit seinen Lieben auch Zeit am Tisch verbringt. Außerdem möchte ich natürlich verwöhnen - deshalb gibt es besondere Zutaten und einige aufwendige Komponenten.
Ich muss sagen, dass sich bei mir noch nicht allzuviel angesammelt hat in den wenigen Monaten. Aber ein Menü kann ich natürlich trotzdem zaubern - und zwar ein richtig schönes.
Ich persönlich mag es bei einem Menü, wenn sich ein roter Faden hindurchzieht. Deshalb würde ich aus meinen Fundus etwas zusammenstellen, das sich zum Beispiel an einer bestimmten Zutat entlanghangelt. Ich wähle heute dafür die Vanille, die sich vom Amuse bouche bis zum Dessert in variabler Form zeigt.
Außerdem mag ich völlig verschiedene Zubereitungsarten, deshalb etwas kurz Gebratenes und etwas Geschmortes.
Ich lasse meine Gäste nicht gern ohne Essen am Tisch sitzen, während ich den ersten Gang für sie zubereite. Deshalb möchte ich auch bei meinem Weihnachtsmenü bereits etwas auf den Tisch stellen, während ich mich um meine Lieblingszutat aus dem Meer kümmere.
Den Start in das Menü bildet deshalb ein Amuse Bouche nach einem Gericht von Tanja Grandits, das mich schlichtweg begeistert hat. Eine Terrine aus ofengetrockneten Tomaten mit Vanille entfaltet ein wahnsinnig starkes Aroma und ist aufwendig zu machen, aber vorbereitbar. Dazu gibt es einige Scheiben Kalbscarpaccio und eine Vinaigrette mit Pecorino. Außerdem würde ich eine Tomatenbutter (Tomatenmark, Butter, grobes Meersalz, weitere Gewürze nach Geschmack, auch hier passt Vanille) und ein selbst gebackenes Pecorino-Brot servieren, um die Komponenten auch bei den Beilagen wieder aufzugreifen.
Bei diesen Leckereien gilt es natürlich schnell die Vorspeise nachzureichen, denn die Gäste laufen Gefahr, sich bereits hier satt zu essen. Dafür würde ich Jakobsmuscheln mit Wintergemüse und Zitronen-Vanille-Sauce wählen.
Denn bei diesem Gericht ist es praktisch, dass sich bereits viel vorbereiten lässt. Während das Ofengemüse mariniert wurde und die Sauce bereit steht, lassen sich die Jakobsmuscheln in wenigen Minuten fertigstellen. Das Gemüse muss nur zur richtigen Zeit in den Ofen und schon kann man mit ein wenig Vorbereitung einen köstlichen Gang relativ schnell komplettieren.
Weitergehen sollte es nun in der kalten Jahreszeit ganz klar mit etwas Geschmortem, dazu ein samtiges Püree und ein wundervoll kräftiger Rotwein. Ebenfalls von Tanja Grandits passen die mit Vanille geschmorten Lammhaxen und das Pastinaken-Apfel-Püree perfekt in mein Menü. Sowohl Püree als auch die Haxen sind bereits vorgekocht und nun müssen die Komponenten nur erwärmt und die Sauce etwas eingekocht werden. Ich würde für dieses Menü etwas kleinere Lammhaxen verwenden - denn es kommt noch das Dessert. Und das sollte sich kein Gast entgehen lassen.
Im Winter finde ich Bratäpfel unwiderstehlich. Deshalb würde ich als Dessert das nach Matthias Ludwigs zubereitete dekonstruierte Tartelette Tatin empfehlen: warmer, karamellisierter Apfel, cremiges Vanille-Karamell-Eis und für alle, die nicht genug bekommen, natürlich auch die Limonenblattcreme und ein Blätterteigkeks. Ich persönlich würde möglicherweise sogar die Limonenblattcreme durch die Yuzucreme aus einem anderen Kapitel ersetzen, denn ich freue mich immer besonders, wenn ich meinen Gästen neue Geschmacksnuancen zeigen kann. Auch bei meinem Dessert lassen sich die einzelnen Komponenten bereits am Vortag oder am Vormittag vorbereiten und dem gemeinsamen Genuss stehen keine Stunden in der Küche im Weg.
Getränke stelle ich auf meinem Blog normalerweise gar nicht recht vor, hier würde ich natürlich leckere Weine und einen Espresso servieren. Allerdings habe ich doch etwas gefunden, das als Aperitif perfekt zum Menü passen würde: Uwes Spiced Vanilla Punch.
So, nun habe ich mich selbst hungrig gemacht und wer weiß, vielleicht greife ich in einigen Jahren tatsächlich selbst auf dieses Menü zurück. Bis dahin hoffe ich, dass Uwe sich davon ebenso angesprochen fühlt und wünsche allen, die zu Weihnachten selbst Großes in der Küche planen, viel Erfolg und glückliche Gäste.
Liebe Annett, vielen Dank für Deine Einreichung! Deine vier Gänge lesen sich sehr lecker und sehen auch wunderbar aus!
AntwortenLöschenHallo Annett,
AntwortenLöschenDein Menü hört sich wirklich wunderbar an. Besonders gut gefällt mir Dein Roter-(Vanille)-Faden.
viele Grüße Emma
Hallo lieber Uwe, liebe Emma,
AntwortenLöschendanke für eure netten Worte!
Ich hab beim Überlegen auch richtig Appetit und Lust aufs Kochen bekommen. Falls ich das Menü irgendwann servieren werde, berichte ich natürlich gern!
Annett