Donnerstag, 11. Juli 2019

Himbeeren und Rauch: eine schottische Idee

Diese Geschichte beginnt wie viele gute Geschichten in entspannter Atmosphäre: im Urlaub bei einem guten Getränk und netten Menschen.


Unseren diesjährigen, lang herbeigesehnten Urlaub haben wir in Schottland verbracht - und bekanntlich sammelt man im Urlaub viele neue Eindrücke und Inspirationen. Eine davon haben wir in der schottischen Stadt mit der größten Destilleriedichte gefunden, Dufftown, in der wir das Glück hatten, in einem wunderbaren Bed & Breakfast umsorgt zu werden. Im Highland Spirit B&B wird man von Karen und Alistair nicht nur mit größter Herzlichkeit verwöhnt, es gibt auch einiges über Whisky zu entdecken. Eine besondere Entdeckung machten wir während Alistairs wunderbarer Schokoladen-Whisky-Verkostung, bei der auch einige unerwartete Aromen mit verschiedenen Speyside Whiskys kombiniert präsentiert werden - begleitet von teilweise haarsträubenden, äußerst unterhaltsam vorgetragenen Geschichten.
Zu einem Tomatin Whisky, Cu Bocan, mit deutlich rauchigem Aroma gab es nicht nur eine herrliche Geschichte zum lokalen Höllenhund sondern eine Praline mit Himbeer-Ganache. Diese Kombination hätte ich mir so niemals erdacht und war absolut hingerissen. Natürlich wanderte die Idee, Himbeeren mit etwas rauchigem zu kombinieren, auf meine lange Liste der neuen Ideen. Ursprünglich hatte ich einen einfachen Räucherlachs im Sinn. Stattdessen hat uns der Zufall ein ganz anderes Produkt in die Hände gespielt. An einem regnerischen Tag haben wir auf einer der schönsten Panoramastraßen Schottlands eine kleine Räucherei gefunden und dort: geräucherte Miesmuscheln in Öl. Mit diesem wunderbaren Produkt im Gepäck ging es dann nach sehr eindrücklichen Wochen zurück nach Hause.
Folgende Vorspeise bzw. Zwischengang ist nun aus der Idee und den Muscheln geworden: geräucherte Miesmuscheln mit herzhafter Himbeer-Pfeffer-Zabaione und Safrankartoffeln. Dazu frische Himbeeren und Dill-Crème-fraîche.


Samstag, 18. Mai 2019

Müsli, Joghurt, Honig, Tee: ein Dessert rund um ein wunderbares Grapefruit-Jasminsorbet

Nach Jahren (sic!) der Abwesenheit auf meinem Blog gibt es heute einen neuen Eintrag. Natürlich haben wir in dieser langen Zeit nicht das Kochen oder gar das Genießen aufgegeben. Aber doch das Fotografieren und In-Szene-setzen der Gerichte, die täglich in unserer Küche entstehen.
Wir haben viele neue Eindrücke gewonnen und Ideen entwickelt, haben Lissabon, Ljubljana und die kroatische Insel Losinj erkundet - natürlich immer mit unseren Geschmacksknospen voran.

Einige der Gerichte, die wir in den letzten Jahren zubereitet haben, haben uns überrascht, begeistert oder glücklich gemacht. Eines davon war ein Rezept aus Wahabi Nouris Buch "Piment": ein Dessert, das aus typischen Frühstückszutaten besteht und deshalb unsere Neugier geweckt hat. Während Micha vor allem dem Honiggel verfallen war, traf das Grapefruit-Jasminsorbet genau meinen bevorzugten Geschmack. Leichte Bitternoten und ein feines Zusammenspiel von Aromen, die Assoziationen hervorrufen und zum Dechiffrieren einladen, sich dem Kostenden aber doch immer wieder entziehen. Dieses Gericht wollen wir also in unserem Tagebuch bewahren.


Die Komponenten: Apfelspalten, pochiert in einem Gewürzfond; Knuspermüsli; eine sanfte Joghurtcreme; besagtes Honiggel und mein Favorit, das Grapefruit-Jasminsorbet.
Für Apfelspalten und Müsli gibt es verschiedene Optionen, die Auswahl überlasse ich gern jedem selbst und würde sie persönlich auch beim nächsten Mal nach Lust und Laune treffen.