Ein Holzbackofen im Grünen |
Am vergangen Wochenende hatten wir das große Glück, Brot in einem richtigen Holzbackofen backen zu können. Dabei mussten wir weder eine große Anfahrt noch einen saftigen Preis in Kauf nehmen - denn das kleine Schmuckstück steht im Garten meiner Eltern. Erst dieses Jahr wurde der Ofen gebaut und kürzlich eingeweiht, natürlich juckte es uns seitdem mächtig in den Fingern. Und nun war es endlich soweit: ein umfassend geplanter Backtag in Haus und Garten mit drei verschiedenen Sorten Brot und insgesamt 11 Brotlaiben.
Die Glut |
Natürlich bedeutete das nicht Samstags um 10 anfangen und um 16 Uhr fertig sein, wir haben den ersten Vorteig am Mittwochvormittag angesetzt, weitere Arbeiten waren am Donnerstag und vor allem am Freitag fällig. Am Samstag schließlich haben wir die letzten Schritte getan und das Brot in den Ofen geschoben. Nebenher gab es auch noch leckeren Thüringer Blechkuchen im Großformat und unseren Flammkuchen "Himmel un Ääd".
Unser Flammkuchen Himmel un Ääd im XXL-Format |
Die Brotrezepte haben wir Lutz' Plötzblog entnommen, beim nächsten Mal haben wir sicher schon genug Erfahrungen mit einigen Brotrezepten seines schönen Buches gesammelt, um uns daran zu versuchen. Diesmal gab es zwei bereits ausreichend erprobt Rezepte: das Bierbrot mit kalter Übernachtgare und das rustikale Bauernbrot, beides reine Sauerteigbrote. Zusätzlich haben wir uns für ein Dinkelbrotrezept entschieden, das den angesprochenen 72-Stunden-Vorteig mit etwas Hefe beinhaltete. Dieses Rezept haben wir mit einer Auswahl gerösteter und über Nacht im Kühlschrank in Wasser gequellter Saaten ergänzt.
Die Brotausbeute |
Bierbrot, rustikales Bauernbrot, Dinkelbrot |
Diesmal habe ich mein erstes Brot rundgewirkt und Micha bei allen Handgriffen so gut es ging unterstützt aber vor allem die zeitliche Planung übernommen. Es war wundervoll, spaßig und anstrengend - eine tolle Erfahrung. Wir freuen uns auf die nächsten Backtage und natürlich auf einen Austausch mit anderen Holzofen-Bäckern!
Was ich für mich und für alle anderen Holzbackofen-Neulinge als wichtige Informationen mitnehme:
- Wasserdampf erzeugen ist gar nicht so einfach. Am Besten eine Blechpfanne mit Wasser einstellen und vorm Einschieben zusätzlich richtig feucht (eher nass) auswischen. Vielleicht sogar ab und an mit einem Sprüher Wasser zugeben, weil die Pfanne bei uns kaum Dampf erzeugt hat.
- Die Tür kann man ruhig öfter aufmachen, der Ofen kühlt nicht so einfach aus.
- Die Tür sollte man sogar immer mal öffnen, um den Backfortschritt zu überprüfen - die Brote sind teilweise deutlich schneller fertig als im Elektroherd und man sollte sie besser gut im Auge behalten - und gegebenenfalls an eine andere Stelle innerhalb des Ofens verschieben. Passt man nur 5 Minuten nicht genau auf, können die Brote sehr schnell sehr dunkel werden.
- Die Wärmeverteilung im Ofen ist nicht so ganz klar. Wir haben einen Ofen mit zwei Backräume, wobei in einem davon zuvor mit dem Holz die Wärme erzeugt wird. Die Temperaturunterschiede zwischen oberem und unterem Backraum sind wesentlich geringer als zwischen "vorn" und "hinten".
- Die Brote sollten zu Beginn nach hinten, wo es am wärmsten ist (dort sollte auch die Dampfpfanne stehen), nach 5-10 Minuten sollte man sie dann weiter vorn zuende backen.
Der Schönheitspreis geht an...das lang geformte rustikale Bauernbrot |